Aktionstag: Donau schlägt Wellen

Veröffentlicht am 20.09.2018 in Partei

Diskussionsrunde zur europäischen Zusammenarbeit entlang der Donau mit der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Evelyne Gebhardt, dem Botschafter der Republik Moldau in Deutschland, Dr. Oleg Serebrian und dem Tuttlinger Oberbürgermeister Michael Beck (von rechts nach links).

Zu einem Aktionstag rund um die Donau hatten am Sonntag die drei SPD-Kreisverbände Tuttlingen, Schwarzwald-Baar und Rottweil eingeladen. Zum Auftakt in Donaueschingen u.a.mit Minister Guido Wolf und dem SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner,  wurde ein roter Rucksack mit kleinen Merkwürdigkeiten aus der Region einer SPD-Fahrradstaffel mit auf den Weg gegeben. Diese ‚rote Welle‘ fuhr über Geisingen und Immendingen, wo man bei Nina‘s Ess-Art mit isotonischen Getränken rastete, weiter der Donau entlang bis nach Tuttlingen.

Im Biergarten der S04-Lounge waren kompetente Gesprächspartner eingeladen zu einer Diskussionsrunde über die Donau als die Völker verbindender Fluss in Europa. Die Vizepräsidentin des Europaparlaments, SPD-MdEP Evelyne Gebhardt betonte die Notwendigkeit, dass die Menschen der vielen Donauländer sich begegnen und kennenlernen. Es sei nicht zufällig, dass Rechtspopulisten in den Regionen Deutschlands und Europas den meisten Zulauf hätten, wo die wenigsten Zuwanderer lebten.

Begegnungen könnten mindestens so viel für Frieden und Freundschaft tun, wie die Gespräche auf den Regierungsebenen. Das habe die Geschichte der Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich gezeigt. Der Botschafter der Republik Moldau (fast identisch mit dem historischen Bessarabien) in Berlin, Oleg Serebrian wurde nach der Nachbarschaft Russlands gefragt. Er sprach von ‚komplizierten Nachbarschaften’ zwischen Europa und Russland, von den zwei Elefanten, zwischen denen sein Land ausdrücklich als Brückenbauer und nicht als Puffer wirken wolle.

Das Interesse der zahlreich gekommenen SPDler richtete sich auf dieses kaum bekannte Land an der Donaumündung. Serebrian berichtete von 4,5 Mio Einwohnern, von denen etwa 1 Mio im Ausland lebt. Der Einfluss der beiden orthodoxen Kirchen – rumänisch und russisch – sei nach wie vor stark. Dass Moldau die längsten unterirdischen Weinkeller der Welt hat, weckte Erstaunen und Interesse der Zuhörer. Gefragt nach den Kontakten der Bundesregierung zu Putins Russland betonten Gebhardt und der Botschafter, dass es eminent wichtig sei, im Gespräch zu bleiben. Bei allem, was trennt und ärgert, sei es besser zu reden und um Verständigung zu ringen, als zu boykottieren. Der Tuttlinger Oberbürgermeister Michael Beck, gefragt nach Städtepartnerschaften, berichtete von den bestehenden Partnerschaften mit  Draguignan und Bex und vom Besuch einer Gemeinderatsdelegation in Israel und deutete an, dass es denkbar wäre, projektartige Kontakte, Jugendbegegnungen usw. auszubauen, ohne dass man gleich ganze Städte verpartnert. Die Menschen sollen sich begegnen, statt nur Funktionärspartnerschaften zu organisieren, waren sich abschließend Rainer Kaufmann, ehemaliger Direktor des Regionalverbands, die Kreisvorsitzenden Jens Löw und Georg Sattler mit den Genossinnen und Genossen aus der Region einig. Der Rote Rucksack wurde an Nils Ludewig, Juso-Vorsitzender aus Fridingen, weitergegeben mit dem Auftrag, nächstes Jahr eine weitere Staffel donauabwärts Richtung Ulm und Schwarzem Meer zu organisieren.

 

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