Aufgrund des im heutigen Gränzboten erschienenen Artikels "Arbeitskreis Wohnen kritisiert Wohnbau" hat der Vorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion, Hellmut Dinkelaker, bei der Stadtverwaltung nachgefragt. Mehrere Sozialverbände kritisieren beim Angebot der Tuttlinger Wohnbau den Mangel an kostengünstigen Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen. Die Kritik der Sozialverbände steht konträr zu allen Auskünften, die man bisher von Wohnbau und Verwaltung diesbezüglich erhalten hat.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
nach den heute vom Gränzboten berichteten Äußerungen eines „Arbeitskreis Wohnen“ über Tuttlinger Bürgerinnen und Bürger, die zum Teil „verzweifelt“ nach kostengünstigen Wohnungen suchen, sind wir doch einigermaßen überrascht.
Seit Monaten thematisieren unser Vertreter im Wohnbau-Aufsichtsrat und ich selbst das Thema „Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen“, auch im Zusammenhang mit dem geplanten Wohnungsbau im Birk-Areal und bekommen von der Verwaltung und von der Geschäftsführung der Tuttlinger Wohnbau jedes Mal Entwarnung – es gebe genügend Wohnungen zu mieten, auch preisgünstige, eine Warteliste sei eher klein, die Situation sei in Tuttlingen entspannt.
Die Berichte, die man persönlich bekommt, wenn man mit Personen und Organistationen spricht, die Einblick haben in die Wohnungssituation von Menschen mit geringerem Einkommen, sind anders.
Die SPD-Fraktion möchte Sie bitten, unsere Fragen zu beantworten:
- welche Erkenntnisse hat die Stadtverwaltung Tuttlingen über eine über das „Normale“ hinaus gehende Wohnungsknappheit in Tuttlingen, was Geringverdienende, Studenten, Menschen mit Wohnberechtigungsschein usw. angeht?
- Was wird die Stadtverwaltung tun, um dem anscheinend nicht richtig funktionierenden Mietwohnungsmarkt für die oben bezeichnete Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern positive Impulse zu geben?
- Warum gibt es einen „Arbeitskreis Wohnen“ nicht auf städtischer Ebene?
Kann die Stadt Tuttlingen nicht einen solchen Arbeitskreis Wohnen ein- oder zweimal im Jahr selbst einberufen, in dem Personen und Organisationen inklusive der Tuttlinger Wohnbau zusammenkommen, um mögliche Probleme im Mietwohnungssektor zu besprechen und Maßnahmen gemeinsam zu überlegen, wie man solchen Problemem abhelfen kann, damit der soziale Frieden in der Stadt gesichert wird und Menschen in ihrer Not nicht wegziehen?
Mit freundlichem Gruß
Hellmut Dinkelaker für die SPD-Fraktion